Sonntag, 16. Dezember 2012

Heykings Adressbuch (III)

Hier folgt der letzte Teil des Buchstabens B aus dem Adressbuch von Edgar v. Heyking (1891-1956), der allein sechs Seiten belegt. Die meisten dieser Eintragungen unter B konnten jedoch bereits zugeordnet werden. Beim Rest erhoffe ich mir Hilfe aus dem Kreis der Leser dieses Blogs.

Ich vermute, dass es sich bei dem Eintrag H. J. Brandt um jenen Freund Wolfgang Frommels handelt, zu dessen Hochzeit dieser nach der Beerdigung Heykings in Wertheim gefahren ist. Frommel erwähnt diesen Umstand in einem Brief an seine Mutter. Ein junger Arzt namens Brandt gehörte nach den Erinnerungen des Wertheimer Stadtarchivers i.R. Erich Langguth auch zu den Begleitern Frommels, als dieser kurz nach dem Krieg Langguths Vater Otto in Kreuzwertheim besuchte, der mit Frommel seit dessen Gymnasiastenzeit freundschaftlichen Kontakt hielt.


Der nächste Auszug zeigt drei Adressen, von denen die erste bisher gar nicht zugeordnet werden konnte, es gibt auch keine Vermutung. Die zweite, v. Buchholtz, gehört vermutlich zu den zahlreichen baltendeutschen Adelsfamilien, die sich im Adressbuch finden und die zu einem guten Teil zur Verwandtschaft Baron Heykings zählen.

Interessanter erscheint mir der unten genannte Clemens Brühl, der sowohl über das Baltikum als auch über Wolfgang Frommel mit Heyking verbunden gewesen sein könnte. Jedenfalls hat ein Clemens Brühl 1941 in Berlin ein Buch veröffentlicht unter dem Titel Die Sagan, das Leben der Herzogin von Sagan, Prinzessin von Kurland. Die Herzogin entstammte den baltendeutschen Familien v. Biron und v. Medem, die, wenn nicht gar verwandt, dann doch mit den Heykings bekannt waren. Die Burschenschaft der Bubenreuther in Erlangen führt einen Clemens Brühl auf, der ihr seit 1951 angehört. Weiter vermerkt die Burschenschaft auf ihrer Internetseite zu Brühl: Schule: International Quaker-School, Eerde Ommen (Niederlande). Hochschule(n): Amsterdam, Erlangen. Dies nährt meine Vermutung und Hoffnung, dass jemand mehr zu Brühl weiß.


Der letzte hier vorzustellende Eintrag unter B betrifft Gotthardt de Beauclair, den die Witwe Achim v. Åkermans als einen der Freunde ihres Mannes bezeichnet hat, vermutlich aus der Leipziger Studentenzeit Anfang der 1930er Jahre. Höchstwahrscheinlich handelt es sich um den aus Ascona stammenden Verleger, Lyriker und Buchgestalter Gotthard de Beauclair (1907-1992). Stand er, außer dass er ein Freund Åkermans war, in einer Beziehung zum Wertheimer Kreis?




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